DARMKREBSVORSORGE
LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT,
in Deutschland erkranken jährlich mehr als 70.000 Menschen an Darmkrebs. Somit ist der Darmkrebs die Krebsart mit der höchsten Zahl an Neuerkrankungen pro Jahr und ist nach dem Lungenkrebs bei Männern und dem Brustkrebs bei Frauen die zweithäufigste Krebstodesursache.
Je früher der Darmkrebs erkannt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Wenn er während der Koloskopie bereits im Frühstadium erkannt wird, dann liegt die Heilungschance bei nahezu 100 Prozent.
Darmkrebs entsteht meist aus zunächst gutartigen Vorstufen, das heißt Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannten Polypen. Diese gutartigen Polypen können während einer Darmspiegelung erkannt und entfernt werden. Diese gutartigen Polypen sind insbesondere bei Menschen, die älter als 50 Jahre sind, weit verbreitet.
VORSTUFEN DES DARMKREBS = POLYPEN
ZUNÄCHST GUTARTIG
Die Häufigkeit für Polypen steigt mit zunehmendem Alter:
Ab dem 50. Lebensjahr: 30-50 Prozent
Ab dem 70. Lebensjahr: 75 Prozent
90 Prozent der Darmkrebsfälle entstehen aus Polypen.
Die Vorsorgekoloskopie entdeckt Polypen, aus denen Darmkrebs entstehen kann. Die Polypen werden während der Koloskopie direkt entfernt und anschließend histologisch untersucht. Die Vorsorgekoloskopie erkennt die Erkrankung in einem frühen, heilbaren Stadium.
Jeder ab dem 50. Lebensjahr, auch ohne Symptome. (Die Kosten werden sowohl von der gesetzlichen als auch von der privaten Krankenkasse übernommen.)
Bei familiärem Risiko: falls ein Verwandter ersten Grades Darmkrebs hatte, ist eine Koloskopie bereits in jüngerem Alter empfehlenswert.
Außerdem bei:
Blut im Stuhl und positivem Stuhlbluttest
Wechsel Verstopfung/Durchfall
„Bleistift-Stuhl“
Unklare Bauchschmerzen
Chronischer Durchfall (länger als drei Wochen)
Schleim im Stuhl
Gutartige Polypen in der Familie
Auch junge Menschen können an Darmkrebs erkranken.
Bei unauffälligem Untersuchungsbefund sollte die Darmspiegelung nach zehn Jahren wiederholt werden. Nach einer Polypenentfernung ist eine erneute Kontrolle bereits früher erforderlich.
WIE BEREITET MAN SICH AUF EINE VORSORGEKOLOSKOPIE VOR?
Um die Schleimhaut gut beurteilen zu können, ist es erforderlich, dass der Darm gut gesäubert ist. Dies erfolgt ganz einfach dadurch, dass der Patient am Tag vor der Koloskopie eine Flüssigkeit trinkt, durch die der Darm gereinigt wird. Während eines Vorgespräches erklärt der Arzt ausführlich den Ablauf der Untersuchung und beantwortet alle Fragen.
WIE LÄUFT DIE VORSORGEKOLOSKOPIE AB?
Während der Untersuchung erhält die Patientin oder der Patient in der Regel eine „Schlafspritze“, sodass die Untersuchung im wahrsten Sinne des Wortes „verschlafen“ wird. Während der Untersuchung kann die Oberbekleidung anbehalten werden. Somit ist die Privatsphäre jederzeit gewahrt. Die Patienten werden noch vor dem Verlassen des Krankenhauses in einem Abschlussgespräch vom Arzt über das Ergebnis der Untersuchung informiert.